Titolo: Naturpark des Lago Trasimeno

Naturpark des Lago Trasimeno

Der Regionale Naturpark des Trasimeno-Sees erstreckt sich über eine Fläche von etwas mehr als 13.000 Hektar und umfasst die Gemeinden Castiglione del Lago, Magione, Passignano, Tuoro und Panicale sowie die drei Inseln Maggiore, Polvese und Minore. Der Park wurde 1995 gegründet, um dieses landschaftlich, historisch und künstlerisch einzigartige Gebiet Umbriens zu schützen und aufzuwerten.

 

Die bezaubernde Schönheit von Fauna und Flora


Heute zeigt sich der Park in seiner ganzen Pracht, geprägt von reicher Sumpfvegetation und einer dichten Präsenz von Steineichen, Flaumeichen, anderen Eichenarten und typischen Pflanzen der mediterranen Macchia.
Die natürliche Umgebung des Sees – mit flachen, sandigen Ufern, Schilfgürteln und sauberem Wasser – beherbergt eine vielfältige Fischwelt und eine artenreiche Vogelwelt. Zu den Fischen im Trasimeno zählen Schleien, Aale, Hechte und Karpfen. Unter den Vögeln stechen viele Zugvögel hervor: Reiher, Seidenreiher, Stockenten, Möwen, Blässhühner, Haubentaucher, Stelzenläufer, Pfeifenten und viele andere. Besonders auffällig ist die große Zahl an Kormoranen, deren Bestände so zugenommen haben, dass Gegenmaßnahmen ergriffen werden mussten.

 

Wo der See auf Geschichte trifft: Dörfer, die den Jahrhunderten trotzen


Der Park ist reich an Orten von großem historischem und künstlerischem Interesse: befestigte Dörfer mit atemberaubenden Ausblicken, malerische Fischerdörfer sowie bedeutendere Städte, die im Laufe der Zeit wichtige weltliche und religiöse Kunstaufträge erhielten. Diese Orte sind voller Fresken und Gemälde der Renaissance, geschaffen von großen italienischen Künstlern des 15. Jahrhunderts, die oft die Landschaft des Sees, sein Licht und seine Farben darstellten.

 

Reisen zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Boot – und mit den Augen


Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den Park zu erkunden. Man kann bequeme Fähren zu den Inseln Maggiore und Polvese nehmen, die Schauplätze der berühmten Schlacht Hannibals besichtigen, die Kunstwerke in Castiglione del Lago und Panicale bewundern oder den 160 Kilometer langen Trasimeno-Rundweg in sieben Etappen zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen. Zudem kann man Wassersport betreiben, Vögel beobachten, beim Beringen der Vögel im Naturreservat „La Valle“ zusehen oder das Fischereimuseum in San Feliciano besuchen.

 

Kulinarischer Genuss am See: Fisch, Wein und eine kostbare Bohne


An allen Seeufern sollte man sich die kulinarischen Spezialitäten nicht entgehen lassen: die „regina“-Karpfen im Porchetta-Stil, Karpfenrogen, Schleie, „Tegamaccio“ (ein Fischgericht), Aal oder gebackene Schleie, Flussbarsch, die kostbare Fagiolina del Trasimeno (eine uralte Bohnensorte) und Torciglione (ein traditionelles Dessert). Dazu passt ein gutes Glas Wein aus den umliegenden Hügeln.

 

Der überlebende See: Geschichte eines hydrologischen Wunders


Der Trasimeno ist ein See tektonischen Ursprungs. Er wird ausschließlich durch Niederschläge gespeist, was seine stark schwankenden Wasserstände erklärt – im Laufe der Zeit kam es sowohl zu extremen Trockenphasen als auch zu verheerenden Überschwemmungen. Daher wurden Schutzmaßnahmen bereits in der Antike notwendig.
Im 1. Jahrhundert n. Chr. errichteten die Römer bei San Savino einen ersten Abflusskanal. Dieser wurde 1422 von Braccio Fortebraccio da Montone, dem Herrn von Perugia (zu dessen Gebiet der See gehörte), restauriert.
Spätere Eingriffe hatten nicht den gewünschten Erfolg, und 1862 beschloss das italienische Landwirtschaftsministerium sogar die vollständige Trockenlegung des Sees. Dieses katastrophale Vorhaben konnte durch den Senator Guido Pompili, gebürtig aus Monte del Lago, verhindert werden. Er startete eine öffentliche Sensibilisierungskampagne, an der auch die berühmten Fotografenbrüder Alinari aus Florenz beteiligt waren. Zwischen 1896 und 1898 wurden schließlich Entwässerungsarbeiten und der Bau eines neuen Abflusses durchgeführt.

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