Vicus Martis Tudertium

Vicus Martis Tudertium

Der Bau der römischen Via Flaminia, die aus der zweiten Hälfte des 3. Jh. v. Chr.  stammt, hatte ursprünglich eine militärische Funktion und sollte eine schnelle Verbindung zwischen Rom und der Adria herstellen.  Das Vorhandensein einer Infrastruktur wie diese wirkte sich stark auf die Entwicklung der Bevölkerung der angrenzenden Gebiete aus und brachte eine kulturelle, wirtschaftliche und soziale Öffnung mit sich. 


Kleine Siedlungen, die als stationes entstanden und zum Pferdehandel oder zum Empfang von Reisenden dienten, entwickelten sich nach und nach zu organisierten, komplexen Zentren, die vici genannt wurden: Es waren mehrere beieinanderliegende Gebäude, die alle architektonischen Merkmale eines antiken Dorfes aufwiesen.

Auch die Verbreitung der neuen christlichen Religion, begann ab dem 2. oder 3. Jh. n. Chr. ihren Aufstieg in den Randgebieten der Halbinsel, wofür auch das römische Straßennetz genutzt wurde: Die Via Flaminia wurde dadurch zu einem der wichtigsten Kanäle.

Die barbarischen Invasionen und der Fall  des Reichs, führten dazu, dass diese Straße, die sich im 4. und 5. Jh. n. Chr. immer weiter ausgedehnt hatte, nicht mehr sicher war. Dies führte dazu, dass die benachbarten Bereiche neben der Straße, nicht mehr als sichere Orte galten und die Menschen wieder zu den alten Hochsiedlungen zurückkehrten, da diese leichter verteidigt werden konnten.

Rund um die Kirche von Santa Maria in Pantano, die im 7. und 8. Jh. auf einem antiken römischen Gebäude errichtet wurde, von dem immer noch beachtliche Teile erhalten sind, befand sich die Vicus Martis Tudertium, was von zahlreichen Inschriften aus diesem Ort bezeugt wird und entspricht der Statio ad Martis auf der Via Flaminia.

Die Ausgrabungen brachten eine Reihe an Gebäuden mit beneidenswert gut erhaltenen Umgrenzungsmauern ans Licht, und das dient als Beweis der Existenz des vicus, von imposanter Größe auf einer Fläche von ca. sieben Hektar, also die genaue Lage des Abschnitts der via Flaminia.

 

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