DOC-Weine der Colli del Trasimeno
Der Trasimenische See, der viertgrößte See Italiens, verdankt seinen Namen einer alten etruskischen Legende, die von der tragischen Liebe zwischen einem Prinzen und einer Nymphe erzählt. Lord Byron nannte ihn einen „silbernen Schleier“, und im Laufe der Jahrhunderte wurden zahlreiche Dichter, Maler und Reisende von seinem romantischen Zauber verführt.
Diese wunderschöne Landschaft beherbergt eine lange und edle Weintradition, die tief in der Geschichte der Region verwurzelt ist.
Weinbau in der Region Trasimeno
Die kontrollierte Ursprungsbezeichnung (DOC) Colli del Trasimeno, auch einfach Trasimeno genannt, gehört zu den bedeutendsten Ausdrucksformen der umbrischen Weinbaukunst.
In diesem Anbaugebiet rund um den See reicht der Weinanbau weit in die Antike zurück – höchstwahrscheinlich wurde der Weinbau bereits von den Etruskern betrieben, wie ein Hinweis auf der Tabula Cortonensis vermuten lässt, einer bedeutenden epigraphischen Inschrift aus dem 2. Jahrhundert v. Chr., die in der Nähe von Cortona gefunden wurde.
Mehrere Dokumente aus dem 11. und 12. Jahrhundert erwähnen bereits mit Reben bepflanzte Flächen, doch im 13. Jahrhundert erlebte der Weinbau einen entscheidenden Aufschwung. Im Jahr 1252 förderte die Stadt Perugia offiziell den Weinanbau im Gebiet von Castiglione del Lago. Von dort aus verbreitete sich die Praxis im gesamten Peruginer Gebiet, was eine jahrhundertealte Tradition begründete, die schließlich 1972 in der Anerkennung der DOC „Colli del Trasimeno“ mit dem offiziellen Produktionsreglement (Disciplinare) gipfelte.