Innenraum

Die Kirche, mit einem lateinischen Kreuzplan, hat ein einziges Kirchenschiff, das sich zum leicht erhöhten Querschiff hin verengt und in drei Apsiden endet. Diese Apsiden und das Querschiff stammen aus dem ursprünglichen Layout des 8. Jahrhunderts. Die Marmorplatte des Altars stammt aus der alten Chorschranke. Im Inneren der Kirche sind einige lombardische Fragmente und fünf römische Sarkophage mit heidnischen Motiven erhalten, außer einem asiatischen Typ, der nach der Tradition die Überreste von Herzog Faroaldo II. beherbergte.

Im oberen Teil der Seitenwände und im Triumphbogen finden Sie einen wichtigen Zyklus von Fresken aus dem 12. Jahrhundert mit Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament, die aufgrund der Anzahl der Szenen und ihres Erhaltungszustandes als eine der bedeutendsten der romanischen Malerei in Italien gelten und eine der ersten Reaktionen auf den „hieratische“ Stil der byzantinischen Malerei darstellen. Die restlichen Wände und die drei Apsiden sind mit Fresken aus dem 15. und 16. Jahrhundert dekoriert.

Der Hochaltar, der sich in der Mitte des Chorraums befindet, wurde aus Marmorfragmenten des 8. Jahrhunderts gefertigt. An seiner Vorderseite ist eine Platte mit der Inschrift Ursus Magister angebracht, die als das früheste bekannte Beispiel einer von ihrem Urheber signierten Skulptur gilt.

Im linken Seitenschiff, in der Apsis, steht der Altar, der der Überlieferung nach die Gebeine der Gründer, der Heiligen Lazarus und Johannes, birgt. Er besteht aus einem Sarkophag und einem Deckel unterschiedlichen Ursprungs, die in späterer Zeit zusammengefügt wurden. Mit diesem Altar war einst eine alte, heute nicht mehr praktizierte Andacht verbunden, die als Heilung des „Knochenleidens“ bekannt war und Pilger anzog, die Linderung bei Gelenkschmerzen und Rheumatismus suchten. Die besondere Lage des Altars, vor der Apsis des linken Querarms, schafft einen engen Durchgang, den die Gläubigen in gebückter Haltung durchschritten, den Blick auf die heiligen Fragmente gerichtet. Auf der rechten Seite ermöglicht eine kleine, durch ein Eisengitter geschützte Öffnung – die fenestrella confessionis – noch heute einen Blick auf die Reliquien der heiligen Mönche, die einst als wundertätig galten.

Außenbereich

Der Glockenturm mit quadratischem Grundriss erhebt sich über fünf Geschosse, die durch Gesimse aus Ziegelwerk gegliedert sind. In den Mauern sind zahlreiche Steinfragmente aus römischer Zeit eingelassen.

Ein Portal aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts führt in den rechteckigen Kreuzgang mit doppelter Loggia, wobei die unteren Bögen aus dem 12. Jahrhundert stammen, während die oberen später hinzugefügt wurden. Im Hof befindet sich ein kreisförmiger Marmoraltar, wahrscheinlich griechischen Ursprungs, mit Flachreliefs von Satyrn und Mänaden.

Die restlichen Gebäude, die den Klosterkomplex bilden, stammen ebenfalls wahrscheinlich aus dem 12.-13. Jahrhundert und sind um den Kreuzgang herum gruppiert.