Table set with traditional dishes, a glass of red wine, and a bottle

Amelia und das Amerino-Gebiet: Wähle einen Geschmack und lass dich führen

Abseits der ausgetretenen Touristenpfade liegt das Amerino-Gebiet zwischen Terni und der Grenze zu Latium: eine Landschaft aus sanften Hügeln, Olivenhainen, die das Panorama formen, und versteckten Weinkellern – wo selbst das Essen uralte Geschichten erzählt: von den Römern zu den Benediktinermönchen, von mittelalterlichen Herren zu modernen Hütern der Biodiversität.

Das grüne Gold von Rajo

Das Olivenbauerbe dieser Region ist wirklich außergewöhnlich. Die Hänge des Amerino, über Jahrhunderte geschickt bewirtschaftet, bieten ein beeindruckendes Bild grüner Geometrie. Manche Olivenbäume – jahrhundertealt, mit skulptural verdrehten Stämmen – trotzen dem Wetter mit derselben Würde, mit der ihre Früchte zu flüssigem Gold werden. Die autochthone Sorte Rajo, bereits von Vergil und Columella gepriesen, dominiert diese Landschaft und ergibt ein Öl mit komplexem Aroma: intensives Fruchtbouquet, bittere Mandelnoten und ein pfeffriges Finish, das den Charakter dieses Landes widerspiegelt. Der Name stammt von seiner Ähnlichkeit mit einem kleinen Weberschiffchen.

...wo man es probieren kann...

    Frantoio Suatoni    Villa San Valentino   Cantine Zanchi

 

Weine aus der Region: Grechetto und Ciliegiolo

Die Weinberge, die sich an die Hügel klammern, bilden das Herz der DOC-Weine der Colli Amerini. Sie bringen Ciliegiolo, Grechetto, Malvasia Bianca Lunga, Merlot, Sangiovese und Trebbiano Toscano hervor – Rebsorten mit einzigartigen Eigenschaften: wenig Säure, intensive Aromen und Farben. Grechetto (trocken, mineralisch) und Ciliegiolo, ein rubinroter Wein aus der gleichnamigen Rotweinsorte, die für ihr typisches Kirscharoma bekannt ist. Seine Ursprünge reichen bis in die etruskische Zeit zwischen dem 8. und 3. Jahrhundert v. Chr. zurück. 

Diese Flaschen sind wenig bekannt – aber eine Reise wert.

...wo man sie entkorkt...

  Tenuta Pizzogallo  Cantina Zanchi  Cantina Sandonna

 

Die Fava Cottòra – eine widerstandsfähige Hülsenfrucht

Klein, robust und geschmackvoll: Die Fava Cottòra ist ein Slow-Food-Präsidium. Ihr Name verweist auf ihre Fähigkeit, schnell und gut zu garen. Diese über Generationen selektierte Favabohne wird geschmort mit Speck oder kalt serviert – gewürzt mit Rajo-Öl und einer Prise Pfeffer. Acht Erzeuger bauen sie an, verteilt auf Amelia (Collicello) und Guardea (Frattuccia), auf insgesamt rund 8 Hektar. Die Verarbeitung unterliegt strengen Richtlinien.

 

Die alte Süße der Girotti-Feigen

Anfang des 20. Jahrhunderts verwandelte Dr. Antonio Girotti die lokalen Bianchella-Feigen in ein typisches Dessert: Girotti-Feigen, gefüllt mit Schokolade, Mandeln und kandierten Orangenschalen. Noch heute werden sie von Hand mit historischen Maschinen hergestellt – ein köstliches Erbe, das in Italien seinesgleichen sucht. Schon im Mittelalter waren die Feigen dieser Region begehrt: Die Bürger von Amelia mussten jährlich hundert Tontöpfchen voller Feigen an den Papst liefern; die süße Fracht wurde in Orte verladen und über den Tiber nach Rom verschifft.

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