Die Fichi Girotti sind eine typische Spezialität der Stadt Amelia, die seit der Antike für ihre Produktion getrockneter Feigen bekannt ist. Bereits im Mittelalter war ihr Ruf so groß, dass die Einwohner Amelias jedes Jahr dem Papst „centum pignatuli ficuum“ – also hundert Töpfchen Feigen – überreichen mussten.

Gefüllt mit Schokolade und Trockenfrüchten werden die Feigen seit 1830 von der Familie Girotti hergestellt und verpackt und gelten bis heute als eine hochgeschätzte italienische Confiserie-Spezialität.

Geschichte: Ursprünge und Erfolge

Das Unternehmen Antonio Girotti wurde 1830 von Antonio Girotti, einem Patrioten und Mitglied der Carbonari, gegründet – einer bedeutenden Persönlichkeit der Garibaldi-Zeit, die auch öffentliche Ämter bekleidete. Das Familienunternehmen wurde über Generationen weitergegeben und erlebte in den 1920er-Jahren unter Quirino Girotti einen Aufschwung. Er setzte, im Geist des nationalen Aufbruchs, auf Werbung und trug so maßgeblich zur Steigerung von Bekanntheit und Umsatz bei.
In dieser Zeit verbreitete sich der Ruhm der Fichi Girotti über ganz Italien: Das Unternehmen wurde offizieller Sponsor des berühmten Autorennens Mille Miglia, nahm an zahlreichen Messen teil und erhielt Auszeichnungen und Medaillen in Trient, Tripolis und Rom. Die Feigen wurden zudem in italienischen Bahnhöfen beworben und in Restaurants angeboten, bevor sie sogar den Atlantik überquerten und in die Vereinigten Staaten exportiert wurden – über einen Händler mit Sitz in Brooklyn.