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Etrusker

Auf den Spuren der Etrusker – Entdeckung von Orvieto und seiner Umgebung

Eine Reise zu den monumentalen architektonischen Resten etruskischer Zeit, in Stadt und Umgebung von Orvieto.

Nur wenige wissen, dass Orvieto, das antike Velzna, eine der mächtigsten Stadtstaaten der etruskischen Zwölfstädte-Liga war und als letzte im 3. Jahrhundert v. Chr. unter römische Herrschaft fiel. Auf einem strategischen Tuffsteinfelsen erbaut, war die Stadt bis zur römischen Eroberung ein bedeutendes Zentrum für Kultur, Politik und Religion. Die Einwohner flüchteten damals an die Ufer des Bolsenasees und gründeten dort Volsinii Novi.
 Heute bewahrt das Gebiet ein außergewöhnliches archäologisches Erbe – ein Freilichtmuseum, das es ermöglicht, das Leben und die Rituale dieses geheimnisvollen Volkes nachzuvollziehen. Am Ende dieser Reise erscheinen die Etrusker vielleicht etwas weniger rätselhaft, aber zweifellos noch faszinierender!

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Station 1
Das etruskische Herz von Orvieto

Die Route beginnt im Stadtzentrum, wo man die archäologische Stätte des Belvedere-Tempels bewundern kann. Dieses etruskische Heiligtum aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. bewahrt mächtige Fundamente und brachte bedeutende Funde zutage, darunter architektonische Terrakotten, die heute in den örtlichen Museen ausgestellt sind.
 Auch wenn die verehrte Gottheit nicht sicher bekannt ist, lässt der Fund einer Schale mit der Inschrift „Tinia“ – dem etruskischen Äquivalent des römischen Jupiter – vermuten, dass der Tempel dem höchsten etruskischen Gott geweiht war.

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Station 2
Piazza Duomo: das Dreieck der etruskischen Schätze

Auf der malerischen Piazza Duomo befinden sich drei bedeutende Museen, die wertvolle archäologische Funde beherbergen und die Raffinesse der etruskischen Zivilisation zeigen:

  • Museo Claudio Faina: besitzt eine der reichsten Sammlungen attischer Keramik mit schwarzen und roten Figuren sowie etruskische Münzen und Schmuckstücke.
  • Archäologisches Nationalmuseum: zeigt Grabbeigaben aus den etruskischen Nekropolen Orvietos und Funde vom Fanum Voltumnae, dem etruskischen Bundesheiligtum.
  • Stadtmuseum (Museo Civico): enthält etruskische Inschriften und Steinmaterialien, die Einblicke in das Alltagsleben und die religiösen Praktiken in Velzna geben.
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Station 3
Orvieto Underground

Dieses unterirdische Labyrinth bewahrt ein uraltes etruskisches Erbe, Tunnel für Tunnel in den Tuffstein gegraben. Die ersten unterirdischen Räume wurden von den Etruskern angelegt, um an Wasserquellen zu gelangen, da es auf dem Gipfel des Orvieto-Felsens kein Wasser gab.

Der Orvieto Underground-Rundgang führt durch eine große Pozzolan-Grube, ein dichtes Netz von Zisternen – einige aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. – sowie einen etwa 30 Meter langen Tunnel, ebenfalls von den Etruskern gegraben: ein technisches Meisterwerk, das die Wasserversorgung der Stadt sicherte.

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Station 4
Brunnen della Cava

Von der Piazza Duomo geht es weiter entlang der Via della Cava, wo Überreste einer imposanten etruskischen Mauerstruktur zu sehen sind. Der Weg führt zum Brunnen della Cava, einem in Tuffstein gegrabenen Wasserbauwerk mit einem seitlich angebrachten rechteckigen Schacht zum Abstieg.
 Diese unterirdische Anlage zeigt erneut das ingenieurtechnische Können der Etrusker. In den Fels gegrabene Nischen dienten später zur Lagerung von Ton für einen mittelalterlichen Brennofen. Wahrscheinlich handelt es sich um Überreste einer Felsnekropole aus der frühen etruskischen Besiedlungsphase.

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Station 5
Adrians Labyrinth

Eine echte unterirdische Stadt: Das Labyrinth des Adriano verdankt seinen Namen der labyrinthartigen Struktur aus Schächten, Tunneln und Hohlräumen. Es wurde in den 1970er-Jahren bei Renovierungsarbeiten in der Konditorei von Adriano und Rita entdeckt.
 Auf über 400 m² und mehreren Ebenen verteilt, umfasst das Labyrinth ein dichtes Netz von Hohlräumen aus verschiedenen Epochen – die ältesten stammen von den Etruskern und dienten als Regenwasserzisternen oder Lagerräume für Getreide.

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Station 6
Nekropole Crocifisso del Tufo

Um die Welt der Etrusker noch besser zu verstehen, lohnt sich ein Ausflug an den südwestlichen Stadtrand. Dort befindet sich die Nekropole Crocifisso del Tufo, eine der eindrucksvollsten Anlagen der Region.
 Die „Totenstadt“, die vom 6. bis zum 3. Jahrhundert v. Chr. genutzt wurde, zeigt eine überraschend moderne Stadtstruktur mit in orthogonalen Straßenzügen angeordneten Grabstätten. Inschriften auf den Tuffsteinblöcken, die die Gräber verschlossen, nennen die aristokratischen Familien, die hier beigesetzt wurden.

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Station 7
Nekropole und Heiligtum von Cannicella

An der Südseite der Stadt, im Archäologischen Park von Orvieto (PAO), liegen die Nekropole und das Heiligtum von Cannicella. Das zwischen dem 6. und 4. Jahrhundert v. Chr. genutzte Heiligtum war vermutlich einer weiblichen Gottheit geweiht – möglicherweise einer lokalen Version von Uni, der etruskischen Hera.

 Die Entdeckung der berühmten Terrakottastatue der „Venus von Cannicella“ deutet auf einen Fruchtbarkeitskult zum Schutz der Gemeinschaft hin.

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Station 8
Das Umland

Für eine vertiefte Auseinandersetzung mit der etruskischen Welt bieten auch die Umgebung von Orvieto einige sehenswerte Orte:

  • Fanum Voltumnae: Vermutlich das von lateinischen Quellen erwähnte etruskische Bundesheiligtum, Treffpunkt der zwölf Städte der Dodekapolis. Jüngste Ausgrabungen brachten Tempelstrukturen, Votivgaben und Inschriften zutage, die die politische und religiöse Bedeutung des Ortes bestätigen.
     
  • Nekropolen von Vallone und Caldane: Zwei Begräbnisstätten in Montecchio und Castel Viscardo mit in den Fels gehauenen Gräbern.
     
  • Grab der Hescanas: Einzigartig in seiner Art, befindet sich dieses Grab in Porano und ist mit Wandmalereien geschmückt, die Bankette und Bestattungsriten darstellen.
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