Die Nekropole des Vallone di San Lorenzo in Montecchio
Die vorrömische Nekropole des Vallone di San Lorenzo, etwa 5 km von Montecchio entfernt, befindet sich in einem dicht bewaldeten Gebiet mit Steineichen und Wacholderbüschen.
Aufbau der Gräber
Die 50 Kammergräber, die in den weichen Kalksandstein (matile genannt) gehauen wurden, folgen einem wiederkehrenden Schema:
- Ein Dromos (offener Zugangskorridor) führt zur Grabkammer.
- Im Inneren befinden sich seitliche Liegeflächen, die klinai (Bankett liegen) nachahmen, auf denen die Verstorbenen auf dem Rücken liegend mit dem Kopf nach hinten ausgerichtet beigesetzt wurden.
- Kleine Nebenräume dienten zur Aufbewahrung von Grabbeigaben oder zur Erweiterung für Familienmitglieder.
- Kindergräber in Form von Erdgruben befinden sich häufig nahe den Eingängen.
Die Gräber wurden bereits in der Antike geplündert, aber die geborgenen Funde – heute im Antiquarium von Tenaglie ausgestellt – zeugen von einer wohlhabenden Gemeinschaft mit Einflüssen aus dem nahegelegenen etruskischen Orvieto.
Grabbeigaben und Alltagsleben
Die Funde zeigen eine klare Geschlechtertrennung:
- Männer: Beigesetzt mit Eisenwaffen (Schwerter, Lanzen) und Bankettgeschirr (dolia, oinochoai, kylikes).
- Frauen: Mit Schmuck (Fibeln, goldene und silberne Haarschnecken) und Staubgefäßen ausgestattet.
Im 4. Jahrhundert v. Chr. begann der Niedergang der Stätte, zeitgleich mit dem Aufstieg Todi und der römischen Expansion.
Die Nekropole besichtigen
Zugang: Vom Parkplatz entlang der Via del Molinello (Schotterstraße) führt ein ausgeschilderter Weg (1 km, Wanderweg 707) zu den Gräbern, die durch Dächer und Absperrungen geschützt sind.
Highlights:
- Übereinanderliegende Gräber auf zwei Ebenen, vermutlich mit Rampen verbunden.
- Travertin platten, die von Grabräubern zerbrochen wurden, sind noch an vielen Grabkammer-Eingängen sichtbar.
Ein Picknickbereich mit Tischen und sanitären Anlagen lädt zur Rast ein.