Kirche Santa Maria Assunta – Lugnano in Teverina
Die Kirche Santa Maria Assunta, auch bekannt als Kollegiatkirche Santa Maria Assunta, befindet sich im Herzen des historischen Zentrums von Lugnano in Teverina, gegenüber dem mittelalterlichen Platz Platea di Santa Maria.
Dieses Juwel der umbrischen Romanik bildet den geistlichen und architektonischen Mittelpunkt des Ortes: Die beeindruckende Portikus Struktur besticht sofort durch ihre harmonischen Proportionen und den reichen Symbolismus, der in den Stein gemeißelt ist.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Gebäude mehrfach umgebaut und restauriert, hat aber weitgehend sein ursprüngliches Aussehen bewahrt, insbesondere im Bereich der Apsis und der prächtigen Fassade.
Geschichte des Gebäudes: von Desiderius zum Herz der Gemeinschaft
Errichtet zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert auf einer Vorgängerkirche, die vom Langobarden König Desiderius erbaut wurde, ist die erste gesicherte Erwähnung des Kirchenbaus auf das Jahr 1230 datiert, wie eine Inschrift mit einem Artikel aus dem Statut von 1508 im Portikus belegt.
Im 14. Jahrhundert wurde das Gebäude stark umgestaltet, doch erst im 16. Jahrhundert – mit der Erhebung zur Kollegiatkirche – erhielt es seine endgültige Form, ergänzt durch ein Kapitel von Kanonikern. Nicht nur ein Gotteshaus, sondern auch ein bürgerliches Zentrum: In diesen Kirchenschiffen fanden Versammlungen und öffentliche Schwüre statt, was die Verbindung von Sakralem und Gemeinschaftsleben widerspiegelt.
Die romanische Fassade: in Stein gemeißelte Symbolik
Die imposante, dreigeteilte romanische Fassade mit ihrem Giebeldreieck ist eine Sammlung theologischer Symbole und handwerklicher Meisterschaft. Der Portikus mit vier Säulen und Lisenen trägt fünf abgeflachte Rundbögen, die jeweils mit den Symbolen der Evangelisten geschmückt sind.
In der Mitte befindet sich eine Rosette mit doppeltem Säulenkranz, eingefasst in ein Mosaikquadrat, flankiert von heraldischen Greifen und Widderköpfen. In den Ecken sind die Symbole der vier Evangelisten eingefügt. Seitlich öffnen sich durchbrochene Zwillingsfenster. Oben fügt sich eine zweite Rosette, umrahmt von Porzellanfliesen, in den Höhepunkt der Komposition ein: ein Adler, der ein geopfertes Lamm trägt – eine kraftvolle christologische Allegorie. Links wacht der Campanile aus dem 16. Jahrhundert über den Lauf der Zeit.