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Priorenpalast

Schon von weitem sticht der inmitten der Altstadt von Gubbio gelegene Priorenpalast hervor. Seine Fassade zeigt auf die Piazza Grande, eine hängende Terrasse, die im 14. Jahrhundert den politischen Mittelpunkt der Stadt bildete.

Der Priorenpalast ist zweifellos einen Besuch wert, und zwar nicht nur wegen der spektakulären Kulisse, in die er sich einfügt, sondern auch wegen der Kunstsammlungen, die er enthält. In dem Gebäude sind sowohl das Museo Archeologico (Archäologische Museum) als auch die Pinacoteca (Gemäldesammlung) untergebracht.

 

Der Priorenpalast von Gubbio wurde zwischen 1332 und 1349 nach Plänen von Angelo da Orvieto (an den eine eingravierte Inschrift über dem Bogen des Eingangsportals erinnert) unter der Beteilung von Matteo di Giovannello erbaut.

Das auf einem rechteckigen Grundriss erbaute Gebäude verfügt über den typisch gotischen Drang in die Höhe, was durch die Lisenen, die die Fassade in drei vertikale Abschnitte gliedern, noch unterstrichen wird.

Das erste Stockwerk weist ein großes Portal auf, zu dem eine fächerförmig angeordnete Treppe heraufführt; die Lunette enthält ein Fresko von Bernardino di Nanni dell'Eugenia, auf dem Maria mit dem Kind zwischen Johannes dem Täufer und dem Heiligen Ubald von Gubbio dargestellt sind (1495). Das Original wurde im Laufe des 16. Jahrhunderts jedoch stark bearbeitet. Auf jeder Seite wird das Portal durch ein zweibogiges Rundbogenfenster flankiert.

Den zweiten Stock schmückt eine Reihe von 6 Rundbogenfenstern, über die sich ein die Fenster verbindendes Zahngesimsband zieht.

Den Abschluss bildet eine mit einem Fries aus Spitzbögen verzierte Zinnenkrone, aus der in der linken Ecke ein Glockenturm emporragt. Die der Via Consoli zugewandte rechte Seite und der hintere Gebäudeteil weisen eine ähnliche Gestaltung wie die Hauptfassade auf. Links schließt sich dagegen unmittelbar ein weiteres Gebäude an, das mit einem Portikus die Via Baldassini überspannt.

Den ganzen ersten Stock nimmt die mit einem großartigen Tonnengewölbe ausgestattete Sala dell'Arengo ein.
Gegenwärtig ist im Obergeschoss die Gemäldegalerie und im Erdgeschoss die Archäologische Sammlung untergebracht.

 

Hintergrundwissen

Der Palazzo dei Consoli wurde wie der unvollendet gebliebene Palazzo Pretorio in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts zu einer Zeit begonnen, in der die Stadt enorm expandierte. Um die wirtschaftliche und politische Machtstellung, die Gubbio inzwischen innehielt, angemessen zur Schau stellen zu können, gab man den antiken Gemeindeplatz Platea Communis im oberen Teil auf und schuf stattdessen im unteren Teil eine großartige hängende Piazza. Als Knotenpunkt, an dem alle angrenzenden Bezirke zusammenliefen, aber ohne sich selbst auf deren Territorium zu begeben, schien dieser Platz ideal dazu geeignet, um politische Fragen zu lösen.

 

Informationen und nützliche Hinweise
Vom Parkplatz auf der Piazza 40 Martiri lässt sich die Altstadt bequem zu Fuß erreichen. Sowohl die Archäologische Sammlung als auch die Gemäldegalerie gehören zum Stadtmuseum, mit einem Ticket können beide Sammlungen besucht werden.

 

 

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