Museo della Stampa. Die erste Ausgabe der Göttlichen Komödie
Museo della Stampa in Foligno: Wo das „Papier singt“
Ein Muss in Foligno ist das Museo della Stampa (Museum der Druckkunst), das im eindrucksvollen Palazzo Orfini untergebracht ist. Dieses Museum bietet einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Papierherstellung und des Verlagswesens in Foligno, deren Wurzeln bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen. Ein Besuch seiner Räume, die einst eine der ersten Druckereien Italiens beherbergten, ist eine Reise durch Jahrhunderte der Geschichte.
Der Eingang zum Museum befindet sich in der Via Pertichetti, durch ein schönes Renaissanceportal, das von der Inschrift „Laborandum Ut Quiescas“ (Man muss sich anstrengen, um sich auszuruhen) überragt wird. Dieser bedeutungsvolle Satz spiegelt den Geist einer Epoche voller Innovationen, Entdeckungen und neuer Berufe wider – darunter die Kunst des Buchdrucks.
Die Ursprünge des Buchdrucks in Foligno
Die Geschichte des Buchdrucks in Foligno ist das Ergebnis einer glücklichen Kombination von Faktoren. Bereits im 13. Jahrhundert war das Menotre-Tal für seine zahlreichen Papiermühlen bekannt, die das Rohmaterial für die Papierherstellung lieferten. Der wahre Qualitätssprung erfolgte jedoch um 1463, als eine Gruppe deutscher Handwerker unter der Leitung des Geistlichen Johannes Numeister in die Stadt kam. Numeister, ein Schüler Gutenbergs aus Mainz, brachte die revolutionäre Technik des Buchdrucks mit beweglichen Lettern mit sich.
Diese Innovation wurde von zwei aufgeklärten lokalen Unternehmern unterstützt: den Brüdern Mariotto und Emiliano Orfini, die einer wohlhabenden Familie päpstlicher Münzmeister entstammten. Besonders Emiliano war ein geschickter Graveur und Medailleur. Die beiden investierten in Numeisters Talent und eröffneten 1470 eine Druckerei in ihrem Familienpalast – die sechste ihrer Art in Italien zu dieser Zeit.