GESCHICHTE
Die Ursprünge dieser antiken Stadt gehen auf die Blütezeit der umbrischen Kultur zurück, wie die „Eugubinischen Tafeln" bezeugen (sieben Bronzetafeln in umbrischer Sprache, die im Städtischen Museum im Palazzo dei Consoli aufbewahrt werden). Die Römer nannten Gubbio zunächst Iguvium und dann Eugubium.
Nach der Zerstörung durch die Goten (522), denen zuerst die Byzantiner (592) und dann die Langobarden (772) nachfolgten, blühte die Stadt im 11. Jh. wieder auf, als sie freie Kommune wurde. Im 12. Jh. gewann sie unter der spirituellen Führung des Bischofs Ubaldo, großer Förderer von Gubbio, einen Krieg gegen Perugia und andere nahe gelegene Städte. Dank ihrer blühenden handwerklichen Aktivität (spezialisiert auf Majoliken) erlebte sie im 14. Jh. ihre größte Blütezeit, in der zahlreiche Monumente gebaut wurden und die Stadt die charakteristische mittelalterliche Struktur erhielt, die sie auch heute noch auszeichnet. 1384 wurde sie dem Herzogtum von Urbino angegliedert und ging zusammen mit Urbino im Jahr 1631 an die Kirche über.
KUNST, KULTUR, NATUR
Gubbio gehört zu den ältesten Städten Umbriens. Die Stadt blieb im Lauf der Jahrhunderte außerordentlich gut erhalten und ist reich an Monumenten, die von ihrer ruhmreichen Vergangenheit zeugen. Architektonisch repräsentiert sie ein Meisterwerk der mittelalterlichen Kultur und der in Zünfte gegliederten Gesellschaft des 13.-14. Jh.
Ein Zeugnis ihres antiken Ursprungs sind die Eugubinischen Tafeln, eines der bedeutendsten italischen Dokumente. Diese sieben in umbrischer Sprache geschriebenen Bronzetafeln werden im Städtischen Museum und im gleich außerhalb der Stadtmauern liegenden Römischen Theater aufbewahrt. Die monumentale Basilika S. Ubaldo, in der die Gebeine des Schutzheiligen ruhen, ragt hoch oben über Gubbio. Die architektonischen Meisterwerke der Stadt symbolisieren und erinnern an die Macht dieses mittelalterlichen Stadtstaates.
Der Bau des grandiosen urbanistischen Komplexes, der den Palazzo dei Consoli, Wahrzeichen der Stadt und Sitz der Pinakothek und des Archäologischen Museums, die Piazza della Signoria und den Palazzo Pretorio, das heutige Rathaus, umfasst, geht auf Anfang des 14. Jh. zurück. Sehenswert sind außerdem der Palazzo Beni, der Palazzo del Bargello mit dem berühmten Brunnen und der Palazzo del Capitano del Popolo. Der Francesco Giorgio Martini zugeschriebene Palazzo Ducale präsentiert sich im Renaissancestil und dokumentiert die Glanzzeit unter der Signoria der Montefeltro. Von großem Interesse ist auch der Dom (12.Jh.), die Kirche S. Maria Nuova, in der die Madonna del Belvedere von Ottaviano Nelli zu sehen ist, die Kirche und das Kloster S. Agostino (13.Jh.) mit Fresken des Nelli, die Kirche und das Kloster S. Francesco, S. Giovanni mit charakteristischer Fassade und romanischem Glockenturm, S. Pietro und S. Domenico.
Bemerkenswert ist die Piazza 40 Martiri mit Kirche und Hospital der Bianchi, die Loggia dei Tiratori und die Kirche S. Andrea oder Kloster San Marziale.
Außerhalb der Stadtmauern kann man das römische Mausoleum, die Kirche S. Secondo, die Kirche Madonna del Prato und die Kirche Vittorina besichtigen.
Ausgesprochen interessante Naturschätze sind der Naturpark des Monte Cucco und die faszinierende Bottaccione-Schlucht mit Felsen, die laut einer Theorie das Geheimnis des Aussterbens der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren hüten.