Beautiful exterior view of Palazzo Trinci

Palazzo Trinci - Foligno

Die Geschichte des Palastes

Die Trinci, Herren von Foligno von 1305 bis 1439, verwandelten den Palast in ein Symbol ihrer Macht. Das Gebäude wurde von Ugolino Trinci in Auftrag gegeben und durch die Umgestaltung bereits bestehender mittelalterlicher Strukturen errichtet. Die prächtige Dekoration beeindruckt noch heute durch ihre Schönheit. Nach dem Ende der Trinci-Herrschaft und der Eingliederung Folignos in den Kirchenstaat wurde der Palast zum Sitz der päpstlichen Gouverneure und behielt diese Funktion bis zur italienischen Einigung. Im Laufe der Jahrhunderte erlitt der Palast zahlreiche Veränderungen und Schäden, insbesondere durch Erdbeben und Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg, doch sein Charme blieb erhalten.

Architektur und Dekorationen

Die neoklassizistische Fassade, die wir heute sehen, stammt aus dem 19. Jahrhundert, aber der Palast birgt viel ältere Schätze. Die rechts gelegene Überführung, die den Palast mit den Gebäuden über dem Seitenschiff der Kathedrale verband, bewahrt noch immer ihr Backsteinmauerwerk mit einem zweibogigen Fenster aus dem 15. Jahrhundert. Der Innenhof mit einem weiten Backsteinportikus und Kreuzgewölben bietet einen faszinierenden Einblick in die Architektur der Renaissancezeit.

Über die gotische Treppe, die einst unter freiem Himmel lag und mit geometrischen Trompe-l’œil-Motiven verziert ist, gelangt man in das Herz des Palastes. Die Strebebögen und Kreuzrippengewölbe bieten beeindruckende Perspektiven und Ansichten.

Im zweiten Stock öffnet sich das Vestibül zur Sala Sisto IV, die reich mit Fresken verziert ist und eine Holzdecke mit dem Wappen des Papstes besitzt. Hier befindet sich auch die Kapelle, die von Ottaviano Nelli mit den Geschichten aus dem Leben der Jungfrau Maria (1424) freskiert wurde – ein Meisterwerk von außergewöhnlicher Feinheit und Spiritualität.

Die freskierten Säle – eine allegorische Reise

Die Loggia ist mit Fresken der Gründungsgeschichte Roms geschmückt, ein Zyklus, der auf die Macht Roms und im übertragenen Sinne auch auf die von Foligno anspielt. Ein Teil der Fresken ist nur als Sinopia erhalten, also als vorbereitende Zeichnung.

Von der Loggia gelangt man in die Sala delle Arti Liberali e dei Pianeti, in der die Personifikationen der Künste des Triviums (Grammatik, Dialektik, Rhetorik) und des Quadriviums (Arithmetik, Musik, Geometrie und Astronomie) sowie die Philosophie und die sieben Planeten eine komplexe allegorische Bedeutung vermitteln: Das Leben ist in sieben Abschnitte unterteilt, die jeweils von einem Planeten beeinflusst und mit dem Erlernen einer bestimmten Disziplin verbunden sind. Ein Notizbuch aus dem 18. Jahrhundert belegt, dass die Fresken der Loggia, des Saal der Planeten und der Freien Künste von Gentile da Fabriano mit Hilfe einiger Schüler ausgeführt wurden.

Der überdachte Verbindungsgang, der den Palast mit der Kathedrale verbindet, ist ein architektonisches Meisterwerk, das das Thema der Lebensalter aufgreift, welches sich durch die gesamte Dekoration zieht.

Weiter geht es zur Sala degli Imperatori (auch Saal der Giganten genannt), die mit kolossalen Darstellungen römischer Helden, von Romulus bis Trajan, geschmückt ist. Diese sind in Renaissancekleidung dargestellt, und unter jeder Figur befinden sich lateinische Verse des Humanisten Francesco da Fiano, die ihre Heldentaten preisen.

Die Museen des Palazzo Trinci

Neben den Fresken beherbergt der Palast drei bedeutende Museen:

  • Die städtische Pinakothek: In Bereiche des 14., 15. und 16. Jahrhunderts unterteilt, bewahrt sie wertvolle Kunstwerke.
  • Das Archäologische Museum: Präsentiert Funde der antiken umbrischen Stämme der Fulginates und Plestini sowie die archäologische Sammlung der Familie Trinci.
  • Das Multimedia-Museum für Turniere, Ritterspiele und Wettkämpfe: Eine Reise durch die Geschichte der Turniere und Ritterspiele vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert, mit der originalen Holzstatue der Quintana (1550), einem Symbol der Folignater Tradition.
Nützliche Informationen und Barrierefreiheit
Nutzliche Informationen:

E-Mail: museotrinci@comune.foligno.pg.it

Website: www.comune.foligno.pg.it



Wie man dorthin kommt:

Der Palast befindet sich in einer verkehrsberuhigten Zone (ZTL), aber Personen mit einer Behindertengenehmigung können die Struktur mit ihrem eigenen Fahrzeug erreichen und vor dem Eingang parken.
Es ist notwendig, die Funktionsweise der Zufahrten, die Zeiten der Verkehrsbeschränkungen sowie die Modalitäten für den Zugang zur ZTL ohne Strafgebühren zu überprüfen, indem man die offizielle Website der Stadtverwaltung von Foligno konsultiert oder die Stadtpolizei unter der Nummer 0742-330666 kontaktiert.
Das Fahrzeug kann für die Dauer des Besuchs in der Nähe des Eingangs des Palastes stehen bleiben. 



Sich auf dem Gelände bewegen:

Die Struktur ist für Personen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich, die auf Hilfsmittel wie Rollstühle angewiesen sind. Fahrstühle, Treppenlifte und Rampen ermöglichen den Zugang zu einem Großteil des Museumskomplexes.
Allerdings bleiben einige Bereiche unzugänglich, darunter die Kapelle im zweiten Stock und die Zisterne unter dem Brunnen in der Nähe des Beginns der Gotischen Treppe im Erdgeschoss. Auch der Besuch der „Römischen Domus“ ist besonders schwierig.

Um die Ausstellungsräume zu betreten, muss man nach dem Betreten des Innenhofs die Treppe auf der rechten Seite hinaufsteigen, an deren oberem Ende sich die Kasse befindet.
Personen im Rollstuhl müssen, bevor sie den Innenhof betreten, an der Gegensprechanlage rechts vom Eingangstor läuten.

Blinde oder sehbehinderte Besucher dürfen das Museum mit Blindenführhunden betreten.

 



Zugang zu den Inhalten:

Es stehen keine Audioguides zur Verfügung, und entlang des Ausstellungsrundgangs gibt es weder Braille-Beschriftungen noch taktile Schilder.



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