O'Doherty ausgemaltes Zimmer
Nur unweit vom Piazza del Popolo entfernt, in der Altstadt von Todi kann man ein stimmungsvolles, buntes Haus besichtigen, das vollständig von dem international anerkannten irischen Künstler Brian O’Doherty ausgemalt wurde.
Ein symbolischer Lobgesang an die Kunst und die Liebe
1975 kauften der Konzeptkünstler Brian O'Doherty und seine Frau Barbara Novak, Universitätsdozentin und Kunsthistorikerin, ein Haus in dem bezaubernden mittelalterlichen Ort Todi, in der Via delle Mura Antiche 25, um hier ihren Urlaub zu verbringen.
Zwei Jahre danach begann der Künstler, ein immersives Kunstwerk zu schaffen, indem er die Wände des gesamten dreistöckigen Hauses mit Acrylfarben ausmalte.
Ein Tempel, der der Liebe gewidmet ist, die das Paar seit mehr als fünfzig Jahren verband, die in jedem Winkel des Hauses spürbar ist und deren künstlerische Poetik voll zur Geltung kommt.
Den zarten, leuchtenden Farben ebenso wie den perspektivischen geometrischen Formen der Wände ist es zu verdanken, dass der Besucher in das Innerste des Künstlers und seine Stimmungen eintaucht, ebenso wie der Verwendung des uralten keltischen Alphabets OGHAM, das seit mehr als 1200 Jahren ausgestorben ist und mit dem die 20 Buchstaben des römischen Alphabets in horizontale und vertikale Linien übersetzt werden.
One, Here, Now (Eins, Hier, Jetzt)
Jedes Bild im Haus soll den Besucher ansprechen und ihm das Gefühl verleihen, Teil des Hauses zu sein.
Der erste Stock mit Küche und Esszimmer ruft sofort Brian O'Dohertys künstlerisches Wesen mit drei Schlüsselwörtern in Erinnerung, zusammen mit der Transkription des gesamten antiken Codes One, Here, Now (Eins, Hier, Jetzt), die sein gesamtes konzeptionelles Denken zusammenfassen: Jeder von uns ist ein eigener Mikrokosmos, der an einem einzigen Ort und in einem einzigen Moment lebt.
Die Route geht an jeder Wand des Hauses, mit Gemälden und Installationen weiter, die den Betrachter in eine bunte Reise voller Sinngehalt eintauchen lassen, den es zu entdecken gilt.
Über die sieben regenbogenfarbenen Stufen gelangt man zum Wohnzimmer und der Blick fällt sofort auf das Fresko, das sich über dem Sofa befindet. Eine Hommage an einen umbrischen Votivschrein aus dem 14. Jahrhundert, der dank der Verwendung von Schnüren, die an die perspektivischen Studien jener Zeit erinnern, dreidimensional wirkt. An der gegenüberliegenden Wand ist eine Mauer den Vokalen gewidmet, die für den Künstler von großer Bedeutung waren, da er sie als Musik der Sprache, als Grundlage der Sprache und der Gefühle ansah.