Palazzo Baldeschi al Corso
Adliger Glanz und künstlerische Pracht im Herzen der Stadt
Die alte Geschichte der Residenz eines Rechtsgelehrten Die prachtvolle Adelsresidenz am Corso Vannucci, der Hauptstraße von Perugia, erhielt ihre heutige Form in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. In dieser Zeit beschlossen die Baldeschi — Nachkommen des berühmten Juristen Baldo degli Ubaldi (1327–1400) — mehrere seit dem 14. Jahrhundert entstandene Gebäude zu vereinigen, die sich im heutigen Bereich von Corso Vannucci, Via Danzetta, Via Baldo, Via dello Struzzo und Via Baglioni befanden. Im Jahr 1369 trennte Baldo, Professor für Recht an mehreren Universitäten und Autor grundlegender Werke zum Kirchen- und Handelsrecht (darunter der erste juristische Text über den Wechsel), seine Wohnung von der seiner Brüder, die zwei angrenzende Häuser errichteten. Dieses ursprüngliche Kerngebäude wurde 1480 sowie zwischen 1489 und 1496 erweitert. In den 1570er-Jahren ließen die Baldeschi schließlich die mittelalterlichen Strukturen modernisieren und zu einem einheitlichen Baukomplex zusammenfügen. In dieser Phase entstand auch das eindrucksvolle Travertinportal, das noch heute den Haupteingang bildet.Der prächtige Piano Nobile mit originalen Fresken und Möbeln wurde zur Mitte des 19. Jahrhunderts weitgehend vom talentierten Marken-Künstler Mariano Piervittori aus Tolentino ausgemalt.
Eine Geschichte, die weiterlebt Im Jahr 2002 wurde das Gebäude von der Stiftung Cassa di Risparmio di Perugia erworben, um es zu einem Ort kultureller Veranstaltungen zu machen. Heute beherbergt es die bedeutende Kunstsammlung der Stiftung, die einen umfassenden Überblick über die umbrische Kunst vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert bietet — von Perugino bis Gerardo Dottori, einschließlich mehr als 200 Werken von Meistern wie Pinturicchio, Matteo da Gualdo, Signorelli und Cerrini. Ebenso bedeutend ist die Akquisition einer der renommiertesten Sammlungen renaissancezeitlicher Majoliken in Italien: 147 Stücke, die in den Ausstellungsräumen des Palastes zu sehen sind. Insgesamt besitzt die Stiftung rund 300 keramische Kunstwerke, darunter sechs kostbare Lüsterkeramik-Schalen aus der Werkstatt des berühmten Gubbio-Meisters Mastro Giorgio. Ein weiterer wichtiger Meilenstein war das Vermächtnis von etwa 775 Werken des Florentiner Sammlers und Kunsthistorikers Alessandro Marabottini. Die Räume seiner Florentiner Wohnung wurden im Palazzo Baldeschi nahezu originalgetreu rekonstruiert, um diese bedeutende Sammlung aus dem 16. bis 20. Jahrhundert angemessen zu präsentieren. Der Palazzo Baldeschi heute Heute ist der Palazzo Baldeschi ein Museum und ein eindrucksvoller Ausstellungsort für temporäre Kunstausstellungen. Die Organisation der Veranstaltungen liegt bei Fondazione CariPerugia Arte, die 2014 gegründet wurde, um die kulturellen und künstlerischen Aktivitäten der Stiftung auszubauen.